Über Fernsehen, Beckett

202418Oktoberganztags202512Januar(ganztags) Über Fernsehen, BeckettEin Projekt des Künstlers Gerard Byrne und der Kuratorin und Beckett-Expertin Judith Wilkinson.Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, 70173 Stuttgart Karten bestellenWürttembergischer KunstvereinKategorieKunst/MuseenKontingentFreier Eintritt gegen Vorlage der Bonuscard + Kultur

Informationen

Die Ausstellung Über Fernsehen, Beckett ist ein Projekt des Künstlers Gerard Byrne und der Kuratorin und Beckett-Expertin Judith Wilkinson. Sie präsentiert erstmals alle sieben wegweisenden Fernsehspiele, die Samuel Beckett zwischen 1966 und 1985 für den Süddeutschen Rundfunk (SDR, heute SWR) in Stuttgart produzierte: He, Joe (1966), Geistertrio (1977), Nur noch Gewölk (1977), Quadrat I, Quadrat II (1981), Nacht und Träume (1982) und Was Wo (1985). Darüber hinaus zeigt sie Becketts für die BBC produzierte Fernsehfassung seines Stücks Not I, die am 1. November 1977 vom SDR gemeinsam mit Geistertrio und Nur noch Gewölk unter dem Titel „Schatten“ ausgestrahlt wurde.

Die Ausstellung ist somit Zeugnis nicht nur der herausragenden künstlerischen Praxis Samuel Becketts, sondern auch eines Moments experimenteller Offenheit, Risikobereitschaft und Pionierarbeit deutscher Fernsehanstalten. Was hat Beckett in dem damals noch jungen Medium Fernsehen als Alternative zum Theater, Kino und Radio erkannt? Die Ausstellung geht dieser Frage aus heutiger Perspektive nach, das heißt, einer Zeit, in der sich die Bedeutung und Funktion von Fernsehen angesichts von Internet, Social Media und Streamingdiensten radikal verändert hat.

Das eigens für die Räume des Kunstvereins konzipierte Display der Ausstellung, das eines der historischen Aufnahme-Sets in Stuttgart aufgreift, wurde von dem international renommierten Künstler Gerard Byrne entwickelt, der unter anderem 2007 den Irischen Pavillon der Biennale von Venedig bespielte und 2012 an der documenta 13 teilnahm.

Neben den genannten Fernsehspielen von Beckett, die als Videoprojektionen gezeigt werden, umfasst die Ausstellung zahlreiche, bislang größtenteils unveröffentlichte Dokumente zu Becketts Aufenthalten in Stuttgart und zu seiner Arbeit im SDR. Die Präsentation der Dokumente in Form eines essayistisch montierten Frieses hebt die kuratorische Perspektive und Methode der Aneignung dieses Materials hervor.

Anliegen der Ausstellung, die auf eingehenden Recherchen der Kurator*innen unter anderem in Stuttgart, Marbach und Baden-Baden beruht, ist es, die Bedeutung Stuttgarts beziehungsweise des SDRs für Becketts Entwicklung seiner televisuellen Sprache herauszustellen. Denn, neben der BBC, fand Beckett vor allem im SDR einen großzügigen und nachhaltigen Partner für seine TV-Visionen.

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