
Als die Idee geboren wurde, eine Möglichkeit zu erfinden, damit auch einkommensschwache Menschen an Kultur und Kunst teilnehmen können, war die diesbezügliche Situation in Stuttgart sicher nicht schlechter als heute. "Kultur für Alle" schloss und schließt eine beträchtliche Lücke im Gerechtigkeitsgefüge der Stadt. Wir vom damaligen "Runden Tisch" hatten gleich zwei Mal Glück: Zum einen, dass die Bürgerstiftung den Prozess von Anfang professionell betreute und des Weiteren, dass wir die Stadtverwaltung dazu bewegen konnten, mit uns zusammen die bereits vorhandene "BonusCard" zur "BonusCard + Kultur" weiter zu entwickeln. Damit hatten wir auf einen Schlag alle relevanten Haushalte dabei und dabei keine Probleme mit dem Datenschutz.
Das war sicher ausschlaggebend dafür, dass jedes Jahr mehr Kulturveranstalter mitmachten. Heute ist eigentlich jede Einrichtung bei KfA vertreten, der Verein ist zum unverzichtbaren und selbstverständlichen Mitspieler des kulturellen Lebens in Stuttgart geworden.
Und morgen?
Eigentlich wäre es das Beste, KfA bräuchte es nicht mehr, da ist das wie bei den Tafeln. Wichtig ist es, die vorliegende gesellschaftliche Ausgrenzung zu überwinden. Die Stadtgemeinschaft sollte sich nicht damit abfinden, dass 10 % ihrer Bevölkerung offiziell unterhalb der Armutsgrenze leben müssen. Weil das aber so schnell nicht zu erwarten ist, wird "Kultur für Alle" mehr denn je benötigt. Schaun wir mal, was im Jahre 2030 zu berichten ist.